Niedriglöhne, Leiharbeit und lange Arbeitszeiten seien in der Branche üblich. Ein Flächentarifvertrag wie von der IG Metall gefordert, scheitere schon daran, dass es keinen Arbeitgeberverband gäbe – der BSW sei ein reiner Lobbyverband. Die schlechten Arbeitsbedingungen seien aber auch eine Folge der Ansiedlungspolitik bei den Fabriken im Osten.
Ein besonderes Problem sei auch die Situation der Leiharbeiter. Bei Conergy beispielsweise habe die 700-köpfige Belegschaft zu einem Drittel aus Leiharbeitern bestanden – die Löhne seien niedrig, die Schichten zwölf Stunden lang, der Stundenlohn liege zwischen 6,90 und 7,20 Euro die Stunde. Ein positives Beispiel hingegen sei SMA: „Den Leiharbeitern wurde dort der gleiche Lohn wie den fest Angestellten gezahlt.“
Ein leitender Mitarbeiter eines großen deutschen Solarunternehmens habe der Branche „fehlendes Bewusstsein für die schlechten Arbeitsbedingungen attestiert“. Schuld habe aber letztlich auch der Verbraucher – ihn interessierten die Bedingungen, unter denen Solarmodule würden, schlicht nicht. Selbst der Umweltskandal bei Jinko Solar sei hier nicht einmal zur Kenntnis genommen worden.
In Branchenkreisen heiße es jedenfalls laut ZEIT, „einen Flächentarifvertrag werde es wohl erst geben, wenn sich der Markt auf fünf oder sechs deutsche Modulhersteller reduziert habe.“
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