Donnerstag, 16. Februar 2012

Gute Nachrichten

Gestern hatte ich an dieser Stelle mein geneigtes aber doch irgendwie abstraktes Publikum dazu aufgerufen, sich am "Netzwerk zur Verbreitung der Guten Nachrichten" zu beteiligen. Die Resonanz auf diesen Beitrag - gemessen an den Seitenaufrufen - lässt mich vermuten, dass es eine Menge engagierter Menschen im Bereich der Erneuerbaren Energien gibt, die sich nach "guten Nachrichten" ebenso sehnen wie ich.

Nun habe ich spontan beschlossen, mein Blog auch genau dafür zu nutzen: Nachrichten aufbereiten und gute Nachrichten verbreiten.

Als Chefredakteurin von PV Aktuell kommen mir täglich -zig verschiedene Meldungen auf den Bildschirm, bei denen es sich lohnt, sie einmal speziell unter dem Aspekt "Gute Nachricht" zu betrachten - manchmal muss ich allerdings so genau hinschauen, dass ich den Verdacht habe, den Absender(inne)n ist das Potenzial ihrer Meldung gar nicht bewusst. Deutlich in der Mehrheit sind allerdings die Mitteilungen, denen auch ich mit meinem detektivischen Blick keine weitere Botschaft als "es geht ums Geld" abgewinnen kann. Umso wichtiger, hier mal ein paar andere Akzente zu setzen.

So, und deshalb habe ich mit meiner Redaktion einen Deal verabredet: Meldungen, die für die PV Aktuell aufbereitet werden, bekommen noch einmal eine Sonderbehandlung: Sie werden so lange geschliffen und poliert, bis die gute Nachricht aufleuchtet - im Sinne von "menschlich bewegend und für eine breitere Öffentlichkeit interessant". Und dann poste ich sie gesammelt hier auf meinem Blog. Bin gespannt, was dabei herauskommt.

Und hier ist sie nun, die Erstausgabe "Gute Nachrichten von Sonne, Wind und (beinahe hätte ich jetzt geschrieben "Wärme", aber dann bekäme ich womöglich Ärger) Biomasse":
  1. Sonne statt Diesel: Ein Schweizer Unternehmen errichtet in den Vereinigten Arabischen Emiraten eine Photovoltaik-Anlage mit Energiespeicher. Mit dieser Anlage will ein Bauunternehmen vor Ort ein Bürogebäude in seiner Arbeitersiedlung komplett auf Solarenergie umstellen. Bislang wird die Siedlung durch Diesel-Generatoren mit Energie versorgt. Der Projektleiter möchte mit dieser Anlage die Menschen in der Region auch zu einem Umdenken bewegen. >> Originalmeldung
  2. Sonne und Wind schaffen menschenwürdigere Bedingungen für Palästinenser/innen im Westjordanland und lenken die weltöffentliche Aufmerksamkeit auf eine menschenunwürdige Politik. >> Originalmeldung
  3. Auch der hohe Norden nutzt die Sonne und erzielt mit kleinen Schritten große Wirkung - in Dänemark entstand gerade die größte Photovoltaik-Anlage des Königreichs >> Originalmeldung
  4. Sonne über Deutschland hilft der französischen Bevölkerung bei der Energieversorgung - und das EEG ist ein Exportschlager >> Originalmeldung
  5. Gute Nachrichten für Architekten und Bauherren: Zwei Unternehmen arbeiten gerade an der "Grünen Revolution" für Solarstromanlagen am Gebäude - gestalterische Freiheit, umweltverträgliche Bauweise und die Lust auf Farben machen die Energiewende auch an Fassaden bald zum Vergnügen >> Originalmeldung
  6. Gute Aussichten für alle Stromkunden: Die ersten Unternehmen "üben" bereits, ihren Solarstrom direkt zu verkaufen - erste wichtige Schritte auf dem Weg zur Wettbewerbsfähigkeit >> Originalmeldung
  7. Teuer wird am schnellsten billig - Stromkunden sorgen dafür, dass die Erneuerbaren Energien immer stärker werden, dass die Unternehmen billiger produzieren und die Forschung in Deutschland Spitze bleibt >> Originalmeldung
  8. Erneuerbare Energien fördern Demokratie und Solidarität - Schule und Solarunternehmen gründen Genossenschaft, erzeugen umweltfreundliche Energie und alle - Schüler, Lehrer, Eltern - sind dabei >> Originalmeldung
Das war sie, meine Liste guter Nachrichten von heute. Hat mir sehr viel Spaß gemacht. Aber ehrlich gesagt war das manchmal schwieriger als ich erwartet hatte - eine echte Herausforderung z.B. war Meldung Nr. 5: Da mussten 5588 Zeichen auf 234 geschrumpft werden. Aber das erweitert das Blickfeld. Kann ja nicht schaden.


Mittwoch, 15. Februar 2012

Mal nicht über Geld, sondern über die humanitäre Seite von Solarkraft reden

GreentechSolar hat heute einen Beitrag veröffentlicht mit dem Titel "Die humanitäre Seite von Solar und Erneuerbaren Energien" (The Humanitarian Side of Solar and Renewables). Was für eine Wohltat! Endlich mal jemand, der den Scheinwerfer auf die andere Seite der Erneuerbaren Energien im Allgemeinen und die Solarenergie im Besonderen richtet. Weg vom Kampf der Politik gegen die Unternehmen, der Windkraft gegen die Solarkraft, der Solarthermie gegen die Photovoltaik, der Europäer gegen die Chinesen, des Geldes gegen das Kapital, Aller gegen Alle... Weg vom Kriegsgeschrei!

Am Beispiel des Wildlife Conservation Network (WCN) beschreibt GreentechSolar, welch hohen Wert gerade die Solarenergie für die Arbeit des WCN hat. Zu den Aufgaben des Netzwerks gehört es, bedrohte Tierarten und deren Lebensräume zu schützen und Strategien für ein gedeihliches Miteinander von Mensch und Wildtier zu entwickeln. Ein wichtiger Pfeiler der Arbeit ist das WCN Solar-Projekt.

Mit Hilfe von Solarenergie würden die Wissenschaftler, Forscher, Assistenten oder Freiwilligen in den einzelnen Schutzprojekten überhaupt erst in die Lage versetzt, zu arbeiten, zu forschen, zu schützen. Ob Strom für das Leben in den Lagern abseits der Zivilisation, für die Internetverbindungen in alle Welt, für GPS-Ortungen und alle anderen "state-of-the-art"-Technologien, die den Zielen des Naturschutzes dienen: Ohne Solarenergie wäre das alles undenkbar.

Dafür aber braucht eine Organisation wie das WCN Spenden und Ausrüstungen für die solare Energieversorgung. An dieser Stelle beginnt der Autor des Artikels, Eric Wesoff, mit einer locker erzählten und informativen Auflistung all der Unternehmen aus Solarbranche und verwandten Bereichen, die hier bereits aktiv sind und entsprechende Ausrüstung zur Verfügung stellen. Ich habe dort einige bekannte Namen entdeckt, bilde mir aber ein, dass es noch deutlich mehr sein könnten - besonders auch aus Europa. Möglicherweise sind auch deutsche Unternehmen indirekt beteiligt, da es sich bei dem WCN ja um ein weit verzweigtes Netzwerk und nicht um eine einzelne Institution handelt. Eric Wesoff bittet deshalb auch alle Unternehmen, die hier gern ergänzt werden möchten, um eine Mitteilung per eMail unter wesoff(at)greentechmedia(dot)com.

Gönnen Sie sich einen Blick in den Originalartikel und die darin enthaltenen Fotos und Links zu einzelnen Teilprojekten. Besonders schön finde ich das Foto vom Einsatz der "gebäudeintegrierten" Photovoltaik in eine Jurte ("BIPV yurt").

Zum Abschluss mein Appell: Sollte Ihr Unternehmen in irgendeiner Weise ebenfalls einen Beitrag zur Arbeit des WCN leisten, berichten Sie davon - an den Autor von GreentechSolar oder/und auf allen Kanälen, die Ihnen zur Verfügung stehen. Vielleicht kann ein solches Projekt auch Anlass sein für die Entdeckung des einen oder anderen SocialMedia-Kanals für Ihre Botschaft(en). Oder, was noch toller wäre: Wir - damit meine ich Dienstleister, Unternehmen, Medien aus dem Bereich der Erneuerbaren Energien/Photovoltaik - wir schaffen ein "Netzwerk zur Verbreitung der Guten Nachrichten". Ich wäre dabei.