Donnerstag, 19. April 2012

Windkraft: Total abgedreht

Nein, nein, keine Panik - die Wirtschaftswoche hat nicht etwa der Windindustrie den Kampf angesagt (jedenfalls nicht heute ;-). Sie hat vielmehr eine tolle Fotostrecke zusammengestellt, die eindrucksvoll dokumentiert, dass Windkraft weit mehr ist als die allseits bekannten 3-Flügel-Windmühlen.

Da sind sehr futuristisch anmutende Anlagen zu sehen, die schon längst nicht mehr nur in den Köpfen besonders phantasievoller Ingenieure existieren. Würde hier gern ein Foto posten - allein, das Urheberrecht steht dagegen. Aber weil mich das Thema ein kleines bisschen an eine Zeichnung von mir erinnert, möge man mir bitte verzeihen, dass ich diese hier zur Illustration heranziehe.

Hier nun aber die angekündigte Fotostrecke der Wirtschaftswoche:
Windkraftanlagen - Ganz schön abgedreht


Tagesspiegel: “Die sonnigen Jahre sind vorbei”

Der Tagesspiegel hat einen sehr ausführlichen Artikel zur aktuellen Situation der Solarbranche veröffentlicht. Die folgende Zusammenfassung ist ein Service der Redaktion von PV Aktuell:


Die Zeitung schreibt, die gegenwärtige Entwicklung sei “Folge der wirtschaftspolitischen Fehler der Bundesregierung“ - diese Einschätzung käme jedenfalls von einem Vertreter der "Solarregion Berlin-Brandenburg". Dem widerspreche das DIW Berlin - die Branche habe bereits letztes Jahr Probleme gehabt; die neuen EEG-Pläne würden den Trend nur verstärken. Deutschland habe - im Gegensatz zu China - die PV-Förderung nicht industrie- sondern klimapolitisch ausgerichtet. Das sei jetzt ein großer Nachteil.


Wolfgang Hummel vom “Zentrum für Solarmarktforschung” sei deshalb der Meinung, dass eine direkte Förderung der deutschen Solarindustrie nicht zielführend sei. Den Kampf “David gegen Goliath” könne Deutschland so nicht gewinnen, da der hiesige Solarmarkt “extrem zersplittert” sei. Sinnvoller sei daher eine engere Kooperation der Unternehmen untereinander. Es gäbe hierzulande ja auch keine  “30 Autohersteller … Die über Deutschland verteilten Cluster müssten viel enger zusammenarbeiten,” so Hummel.


Die IG Metall frage sich hingegen, ob “das deutsche Solarcluster” bedeutend genug bleibe, um künftig eine wichtige Rolle auf dem Weltmarkt spielen zu können. Der Gewerkschaftsvorstand plädiere für ein „Nothilfeprogramm“ als Sofortmaßnahme und für die Veränderung der Förderbedingungen. Um den Wettbewerb mit China bestehen zu können, müssten dringend mehr Mittel in Forschung und Entwicklung investiert werden. Außerdem sei es geboten, industrielle Standorte zu sichern sowie den Export zu befördern.


Dem Gewerkschaftsvertreter zufolge seien zwei Faktoren für die aktuellen Probleme verantwortlich: Die deutlich gesunkene Nachfrage sowie die Börsenabhängigkeit vieler Akteure am hiesigen PV-Markt. Letzteres führe nun in der Krise dazu, dass es zunehmend schwerer bis unmöglich werde, frisches Kapital zu beschaffen. Und wenn dann “Investoren ihr Geld zurück wollten”, sei wie z.B. bei Q-Cells der Weg in die Insolvenz unvermeidlich. Die Unternehmen hätten zu wenig liquide Mittel, um die Krise meistern zu können.


Der IG-Metall-Chef von Berlin, Brandenburg und Sachsen fordere die Bundesländer auf, die Pläne der Bundesregierung im Bundesrat zu verhindern. Außerdem sei die Bildung von „Netzwerken für Innovation” erforderlich. Dauerhaft könne sich die deutsche Solarindustrie nur behaupten, wenn “die Zusammenarbeit mit regionalen Forschungs- und Wissenschaftseinrichtungen” etabliert werde. Eine Forschungs- und Entwicklungsquote von 2,5 % sei “viel zu gering” - Investitionen „in die industrielle Prozesskompetenz” seien bislang versäumt worden.

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